Die Fertigkeitsmatrix

Die Bewertung der individuellen Fertigkeiten der Mitarbeiter ist ein grundlegender Baustein für deren Förderung und Verbleib im Unternehmen, vor allem im Hinblick auf das Bedürfnis nach Anerkennung ihres persönlichen Beitrags innerhalb des neuen Firmenselbstverständnisses. Das "Personnel Journal" schrieb bereits im Mai 1995 dazu:"...viele Unternehmen beginnen mit der Festlegung von Schlüsselkriterien für Verhalten oder Fertigkeiten für die Mitarbeiter, um so klare Aufstiegsrichtlinien zu definieren."

Fertigkeitsmatrixen erlauben dem Management vorausschauend zu planen und frühzeitig die Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Mitarbeiter auszubauen noch ehe sich für das Unternehmen eine kritische Situation ergibt. So werden Engpässe vermieden und es stehen jederzeit gut ausgebildete Mitarbeiter für alle Aufgabengebiete zur Verfügung. Fertigkeitsmatrizen dienen nicht dazu dem Linienverantwortlichen aufzuzeigen, wen er wo als Ersatz für einen kranken Kollegen einsetzen kann, da er dies ohnehin wissen sollte. Sie erlauben ihm aber Trainingspläne für seine Mitarbeiter aufzustellen und herauszufinden, wer an seinem Arbeitsplatz derzeit unterfordert ist und anspruchsvollere Aufgaben übernehmen könnte.

Die Fertigkeitsmatrix ist ein einfaches Werkzeug, mit dessen Hilfe Sie die Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Mitarbeiter bewerten können. Beginnen Sie mit der Entwicklung einer Grundlagenmatrix, in der die Anforderungen der gesamten Organisationseinheit festgehalten sind. Diese enthält dann alle Voraussetzungen die für die Kernarbeit dieses Bereiches notwendig sind, ebenso wie die Nebenanforderungen, die zur Erledigung der Aufgabe beitragen und Möglichkeiten für Flexibilität und Weiterentwicklung beinhalten (etwa Gabelstapler fahren, schweißen etc.). Stellen Sie sicher, daß sowohl alle einfacheren Anforderungen, die in ihrer Abteilung oder Firma benötigt werden abgedeckt sind (z.B. Telefonmanieren, Problemlösung, schriftliche Kommunikation), als auch die arbeitsplatzspezifischen Anforderungen. Legen Sie alle Grundanforderungen fest, über die jeder Mitarbeiter verfügen sollte.

Wenn die Liste der grundlegenden Fertigkeiten abgeschlossen ist, beginnen Sie mit den spezifischeren Kenntnissen die in der Abteilung notwendig sind. Denken Sie dabei nicht nur an die derzeitige Situation. Die Matrix gewinnt an Wert wenn Sie eine Liste entwerfen die als Vision alle Fertigkeiten beinhaltet, die vielleicht erst in drei bis fünf Jahren benötigt werden. Möglicherweise befindet sich niemand unter Ihren Mitarbeitern der momentan über diese Kenntnisse verfügt. Sinn und Zweck dieser Matrix ist es ein Werkzeug für die gegenwärtige und künftige Planung zu sein.

Eine Vielzahl von Herstellern plant bereits weit vor Anlauf einer neuen Produktionslinie die notwendigen Mitarbeiterfertigkeiten. Und bereits in der Versuchsphase werden Mitarbeiter in den neuen Produktionsbereichen trainiert, damit sie die notwendigen Anforderungen erlernen und bis zum Start der Serienproduktion beherrschen. Ein Beispiel einer Fertigkeitsmatrix zeigt Abbildung1 und Abbildung 2 zeigt die entsprechende Legende.

Abbildung1: Beispiel einer Fertigkeitsmatrix

Abbildung2: Legende der Fertigkeitsmatrix