Indirekte Funktionen: Überprüfung und Identifizierung von Verschwendung
Definition: Indirekte Funktionen stellen überwiegend Abteilungen oder Personen dar,
die direkt oder indirekt die Produktion unterstützen.
Folgende Abteilungen werden u.a. indirekten Funktionen zugeschrieben:
- Einkauf
- Qualität
- Logistik
- Produktionsplanung und Kontrolle
- Finanzen
- Personal
Vom Standpunkt des Kunden fügen die indirekten Abteilungen und Funktionen dem Produkt
keinen zusätzlichen Wert zu, ganz im Gegensatz zur Produktion, bei der jede Prozeßstufe
einen Beitrag zur Bearbeitung des Produktes anfügt, und damit zur Wertsteigerung des
Produktes beiträgt. Der Kunde ist aber nur bereit für das zu bezahlen was in seinen
Augen der Steigerung des Produktwertes dient.
Was ist ein "Kunde" ?
Die Person oder der nachfolgende Arbeitsgang, der das Produkt bzw. das Ergebnis eines
Arbeitsvorganges erhält (das "Output", egal ob es sich hierbei um ein Produkt
oder einen Vorgang handelt).
Seit einigen Jahren konzentrieren sich Unternehmen auf die Minimierung von
Verschwendung im Produktionsbereich, welche in 7 Verschwendungsarten
unterteilt wird. Heute betrachten Unternehmen zunehmend auch die indirekten Funktionen,
nicht nur im Hinblick auf Kostenreduzierung, sondern ebenso im Hinblick auf eine Erhöhung
der Effektivität bei der Aufgabenerledigung.
Die Stufen zur Verschwendungsminimierung
Stufe 1: Ermittlung des Ist-Zustandes
- Identifizierung der Lieferanten, Input, Output sowie der Kunden.
- Wie lauten die Kundenanforderungen ?
- Wie ist die derzeitige Situation bezüglich auf Ausschuß, Kundenbeschwerden, etc.?
- Bestimmung der Lücke zwischen den Kundenanforderungen und der Ist-Situation,
daraus erfolgt eine Festlegung des Verbesserungspotentials.
Stufe 2: Analyse des Ist-Zustandes
- Zusammentragen von Daten, um die Analyse zu unterstützen.
- Verwendung von Statistikwerkzeugen, wie etwa Paretodiagramme oder Histogramme.
Stufe 3: Analyse der Ergebnisse
- Was kann man aus den Ergebnissen schließen ?
- Identifizieren Sie wertschöpfende und nicht wertschöpfende Prozesse (hierzu kann die
Erstellung eines Flußdiagrammes nützlich sein). Stellen Sie sicher daß die
zusammengetragenen Daten korrekt interpretiert wurden. Verwenden Sie die folgenden
Kriterien:
- Ist jeder Schritt für die Erfüllung der Kundenanforderungen wichtig?
- Kann durch das Wegfallen eines Schrittes der Prozessablauf trotzdem sichergestellt
werden ?
- Überprüfen Sie den Prozeß auf Verbesserungsmöglichkeiten. Verwenden Sie dazu die
vier Standards für die Vereinfachung von Prozessen (Eliminierung, Kombination,
Vereinfachung, Verringerung).
Stufe 4: Einführung der Verbesserungen
- Führen Sie die Verbesserung auf der Grundlage der Analyseergebnisse ein.
- Führen Sie weiterhin die kontinuierliche Bereitstellung von Daten ein.
- Vergleichen Sie die neuen Resultate mit den Kundenanforderungen. Hat sich die Lücke
verkleinert oder ist sie sogar verschwunden?
- Sind die Ergebnisse inakzeptabel, kehren Sie zu den Datensammlungen zurück und
studieren Sie den Prozeß nochmals.