8D steht für 8 Disziplinen und ist ein Problemlösungs- und Entscheidungsfindungsprozeß, der durch ein Berichtwesen ergänzt ist, um sicherzustellen, daß unternehmensweit der gleiche Standard angewendet wird.
Es muß darauf hingewiesen werden, daß obgleich dieser Text sich immer auf die 8 Disziplinen bezieht, wobei die erste den Titel Teamansatz trägt, Probleme nicht ausschließlich durch Teamarbeit zu bewältigen sind. Tatsächlich können alle Ideen innerhalb des 8D-Prozesses sowohl im Team, als auch individuell umgesetzt werden. Es versteht sich von selbst, daß bei der individuellen Umsetzung die Disziplinen D1 (Anwendung von Teamwork) und D8 (Beglückwünschen Sie Ihr Team) hinfällig werden.
Der gesamte 8D-Prozeß sollte angewendet werden wenn:
Die Anwendung der 8D-Methode ist auch dann angebracht, wenn die Problemursache zwar bekannt ist, aber noch keine Gegenmaßnahmen oder Verbesserungen eingeführt wurden.
8D kann sowohl bei technischen, als auch nicht-technischen Problemen eingesetzt werden.
Die 8D-Berichte sind Bestandteile des Problemlösungsprozesses, und werden durch entsprechende Zusatzinformationen vervollständigt, die vom Team (oder der Einzelperson) nach Beendigung jeder Disziplin angefügt werden. Es faßt die jeweiligen Fortschritte bis zum Berichtstag zusammen und ist ein "lebendes" Dokument. Der vollständige Bericht sollte später für jedermann zugänglich aufbewahrt werden, um Teams und Einzelpersonen zu einem späteren Zeitpunkt Hilfestellung in ähnlichen Problemsituationen bieten zu können. Abbildung 1 zeigt ein Beispiel eines Problemlöungsberichts.
8D wurde als ein Prozeß entwickelt, um Mängel an effektiven Problemlösungen bzw. Entscheidungsfindungen auszugleichen. Ursachen hierfür können sein:
Zunächst bedarf es einer klaren und gründlichen Beschreibung des Problems. Ein Problem muß einerseits in einer angemessenen Weise beschrieben werden, andererseits aber von der Zielsetzung her eng genug gefaßt sein, damit das Team effektiv damit umgehen kann.
Um schneller an eine Lösung zu gelangen, werden Stufen des Problemlösungsprozesses übersprungen.
Da nicht alle Teammitglieder effektive Beiträge leisten oder konsequent mitarbeiten, scheitert der Problemlösungsprozesses bereits an der Bestimmung der Problemursache.
Das Team verfügt über kein diszipliniertes System um Probleme zu priorisieren, zu analysieren und zu überprüfen.
Die Teammitglieder sind nicht ausreichend in Statistik und Problemlösungsmethoden geschult.
Oftmals sind es mangelnde Kenntnisse des Managements zum Thema Problemlösung und Entscheidungsfindung, die alle Managementebenen ständig fragen lassen, wann das Problem gelöst sein wird. Der dadurch entstehende Druck veranlaßt das Team schließlich zu einer unzulänglichen Analyse.
Manchmal wird eine mögliche Ursache voreilig als die Hauptursache identifiziert und die Problemuntersuchung wird abgeschlossen. Plötzlich tritt das Problem aber wieder auf, weil die eigentliche Ursache nicht beseitigt wurde.
Selbst wenn das grundlegende Problem gefunden ist, werden keine Schritte zur Einführung anhaltender Verbesserungsmaßnahmen ergriffen.
Unzureichende Informationen zur derzeitigen Situation oder früherer Vorkommnisse der betrachteten oder ähnlicher Probleme.
Ernennen Sie eine kleine Gruppe von Personen die über das entsprechende Produkt- und Prozeßwissen verfügen, denen ausreichend Zeit zugestanden wird, die mit den entsprechenden Machtbefugnissen ausgestattet werden und außerdem ausreichende Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Disziplinen der Problembewältigung besitzen, und somit das Problem lösen und korrektive Maßnahmen einführen können. Außerdem muß das Team einen Teamsprecher haben.
Bringen Sie interne und externe Kundenprobleme auf den Punkt durch eine genaue Beschreibung was warum falsch läuft. Stellen Sie das Problem in detaillierten Sätzen dar, indem Sie Antworten auf die Fragen "Was, Wo, Wann, Wie groß, Wie viel..." finden.
Legen Sie diese Maßnahmen fest und führen Sie sie ein, so daß das Problem nicht mehr an interne und externe Kunden gelangen kann, bis dauerhafte Korrekturmaßnahmen implementiert werden können. Vergessen Sie nicht die Wirksamkeit dieser ersten Gegenmaßnahmen zu überprüfen.
Finden Sie alle wahrscheinlichen Ursachen, die eine Erklärung für die Entstehung des Problems liefern könnten. Isolieren Sie die Hauptursachen und verifizieren Sie jede gegen Problembeschreibung und Testdaten.
Testprogramme in den Vorphasen der Produktion können bestätigen, daß die ausgewählten Korrekturmaßnahmen das Problem für den Kunden lösen werden und keine unerwünschten Nebeneffekte verursachen. Legen Sie auch Alternativmaßnahmen basierend auf Risikoabschätzungen fest.
Planung und Einführung der gewählten Korrekturmaßnahmen inklusive der Einführung von kontinuierlichen Prüfungen um sicherzustellen, daß die grundlegenden Ursachen beseitigt sind. Überprüfen Sie die Langzeiteffekte und führen Sie gegebenenfalls Alternativmaßnahmen ein.
Modifizieren und standardisieren Sie das Managementsystem, Produktionssysteme, Vorgehensweisen und Prozesse, um das Wiederauftreten des gelösten Problems oder ähnlicher Probleme vorzubeugen.
Vervollständigen Sie die Teamerfahrung indem Sie die gemeinsamen Leistungen anerkennen und feiern Sie die Erfolge des Teams.