Benchmarking


Definition

Benchmarking ist die Suche nach den in der Industrie gebräuchlichen besten Praktiken die zu besten Leistungen führen. Es ist ein kontinuierlicher Prozeß aus Vergleich, Planung und Implementierung und zielt auf folgende Dinge ab:

Es soll in diesem Zusammenhang angemerkt werden, daß Benchmarking darauf abzielt, die wirksame Leistung eines Unternehmens zu verbessern. Es ist nicht sehr sinnvoll zu den Besten der Welt zu gehören wenn:

Anders ausgedrückt muß Benchmarking auf wertschöpfende Aktivitäten abzielen und nicht blind kopieren.

Der Wert des Benchmarkings

Benchmarking gibt einem Unternehmen die Möglichkeit sich extern zu orientieren. Heutzutage kann kein Unternehmen überleben, ohne die positiven Punkte des Wettbewerbs zu verstehen und von den weltbesten Firmen zu lernen. Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus schrieb Sun Tzu in seinem Buch "Wahrhaft siegt wer nicht kämpft": "Wenn Du deinen Feind und dich selbst kennst, wird es keinen Zweifel darüber geben, daß Du siegst." Kein Unternehmen der Welt ist das beste auf jedem Gebiet und darum kann jedes Unternehmen durch Benchmarking lernen.

Eine Benchmarkingaktivität kann mit vielen Paradigmen in einer Firma brechen vor allem mit jenen, die nicht auf Weltklasse-Praktiken abzielen. Ende der siebziger Jahre mußte Xerox feststellen, daß Fuji Kopiergeräte für denselben Preis verkaufte, der bei U.S.-Xerox dem Herstellungspreis entsprach. Benchmarking kann Selbstzufriedenheit in den Wunsch wandeln dringend etwas zu verbessern. Benchmarking bietet Spielraum für bahnbrechende Ereignisse, da die Inspirationen für Veränderungen oftmals von außen kommen. Tatsächlich sind im Benchmarkingprozeß viele positive Nebeneffekte enthalten, von denen wir hier nur einige nachfolgend auflisten:

Der wichtigste Punkt ist jedoch, daß Benchmarking nicht nur eine Antwort auf das WAS im Sinne von "Was müssen wir verbessern?" liefert, sondern auch auf das WIE im Sinne von "Wie sollen wir dies erreichen?". Oft führt der Blick auf die Methoden des Mitbewerbers zur Orientierung bezüglich der eigenen Prozesse, Maschinen, Produkte oder Dienstleistungen im Hinblick auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

Verschiedene Arten des Benchmarking

Es gibt fünf verschiedene Arten von Benchmarking

Die nachstehende Tabelle zeigt, wie diese Formen des Benchmarking vergleichbar sind.

Art des Benchmarking Zusammenarbeit Relevanz der Information Zykluszeit für zukünftige Lösungen Umsetzungsgrad
Intern

Hoch

Hoch

3-4 Monate

Niedrig

Extern / Wettbewerb

Niedrig

Hoch

6-12 Monate

Mittel

Extern / Industrie

Mittel

Mittel

10-14 Monate

Hoch

Extern / Übergeordnet

Mittel

Niedrig

12-24 Monate

Hoch

Kombination Intern und Extern

Mittel

Mittel

12-24 Monate

Sehr Hoch

Internes Benchmarking

Hier wird geprüft ob ähnliche Aktivitäten auch im eigenen Unternehmen ausgeführt werden. Anschließend werden die entsprechenden "besten Praktiken" definiert.

Externes Wettbewerbs-Benchmarking

Hierzu gehört eine detaillierte Analyse der Produkte, Dienstleistungen und Prozesse des Wettbewerbs. Der einfachste Weg ist, Produkte und Dienstleistungen der Mitbewerber zu kaufen und durch Analyse deren Wettbewerbsvorteile herauszufinden. Oft wird dies in Form eines "Reverse Engineering" erreicht, d.h. man betrachtet das Endprodukt und versucht den Herstellungsprozeß rückwärts aufzurollen.

Externes (kompatibles) Industrie-Benchmarking

Dies beinhaltet den Vergleich des Benchmarkinggegenstandes mit Produkten der weltbesten Unternehmen einer Industriekategorie (z.B. Fahrzeugbau).

Externes, übergeordnet ausgerichtetes Benchmarking

Hier wird der Benchmarkingprozeß ausgedehnt auf verschiedene Industriezweige. Viele Geschäftsprozesse sind in allen Industriezweigen anwendbar, und können deshalb von einem allgemeingültigen Standpunkt aus betrachtet werden (z.B. Lieferantenbeziehungen).

Kombinationen aus internem und externem Benchmarking

Dies ist die meistverwendete Form des Benchmarking und bringt die besten Resultate. Sie bietet einer Organisation die Möglichkeit innerhalb von zwei Jahren zum Branchenführer aufzusteigen.

Da im Benchmarkingprozeß alle derzeit verfügbaren Informationen zu den "besten Praktiken" herausgearbeitet und diese maximal ausgeschöpft werden, sollte jedes erfolgsorientierte Unternehmen eine derartige Aktivität durchführen.